Übergabe Band „Jagdliches Eigentum“ an den Deutschen Bundestag am 12.09.2018
Zur Wiederaufnahme des parlamentarischen Betriebs nach der Sommerpause und zum Beginn des Jagdherbstes hat die Deutsche Stiftung Eigentum am 12.09.2018 dem Deutschen Bundestag, vertreten durch dessen Vizepräsidenten Thomas Oppermann, in Berlin den jüngst in der Bibliothek des Eigentums erschienenen Band 17 „Jagdliches Eigentum“ übergeben.
In seinem Grußwort hob Thomas Oppermann die Bedeutung des Eigentums als Grundlage der bürgerlichen Gesellschaftordnung hervor: „Die Eigentumsgarantie ist konstitutiv für die liberale Gesellschaft.“ Der Staat dürfe nicht regelnd in die eigennützige Dimension des Eigentumsgebrauchs eingreifen. Solche Eingriffe könnten nur im Hinblick auf gesellschaftsrelevante Gebrauchsformen gerechtfertigt sein. Für das Jagdrecht gelte: „Hier fallen Eigennutz und Gemeinwohldienlichkeit
in dem Gedanken eines ‚Nützens und Schützens‘ zusammen.“
Einen weiten Bogen spannte sodann in seinem Festvortrag Dr. Dietrich Meyer-Ravenstein aus Hannover. Er kritisierte die Vermischung der Rechtskreise von Jagd- und Naturschutzrecht, das Streben des Naturschutzrechtes nach Dominanz vor allem in Artenschutzfragen, das schwierige Kompetenzgeflecht von Bund und Ländern in der Gesetzgebung, grundsätzliche Gesetzgebungsmängel und insbesondere teils rechtswidriges Landesrecht.
Hartwig Fischer, Präsident des Deutschen Jagdverbandes, schloss sich der Sorge um eine Zurückdrängung des Jagdrechts durch das Naturschutzrecht an. In Zeiten des Klimawandels und einer grundlegenden Änderung der Kulturlandschaft bedürfe es einer verlässlichen Politik. Fischer weiter: „Dabei sind die Jäger als Beteiligte, nicht als Betroffene anzusprechen.“ Das gelte gerade auch für den Umgang mit invasiven Arten und mit dem Wolf.
Der seit Jahreswechsel im Buchhandel erhältliche Band „Jagdliches Eigentum“ umfasst 11 Beiträge, die sich über die Kulturgeschichte der Jagd und die Entstehung des modernen Jagdrechts auf wissenschaftlicher Grundlage vor allem zu aktuellen jagdpolitischen Fragen äußern, unter
anderem zu der unübersichtlichen Kompetenzabgrenzung von Bund und Ländern, zur Zukunft der flächigen Revierjagd sowie zu ökonomischen Gesichtspunkten des Reviersystems.
Die Deutsche Stiftung Eigentum gibt seit ihrer Gründung im Jahr 2002 die Bibliothek des Eigentums heraus. Diese verfolgt in mittlerweile 17 Bänden das Ziel der Förderung der Eigentumsidee als ökonomischer und sozialer Grundlage unseres Wirtschaftsmodells, zuletzt mit den Bänden 14 „EuGH und Eigentumsgarantie“, 15 „Staatseigentum“ und 16 „Die Enteignung“.